Eine Kapelle kommt selten alleine

Die Kulturstätte Monta ist heute zwar ein eigenständiges Bauwerk aus dem Historismus. Doch der Grund für das Gebäude liegt im Entstehen eines sich über ganz Deutschland, Europa und die USA entfaltenden Netzwerkes von Christlichen Pflegestätten.

Kulturstätte Monta

Wer glaubt, der pflegt

Peter Lötschert wird Bruder Ignatius

Der Ursprung der Kongregation der Barmherzigen Brüder ist eng mit der Lebensgeschichte des Gründers Peter Lötschert verbunden. Am 4. August 1820 wurde der nachmalige Ordensmann in Höhr/Westerwald als Sohn einer kinderreichen Familie geboren wurde.

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er in Hadamar eine Kaufmannslehre und übte anschließend diesen Beruf auch über einen längeren Zeitraum aus.

Doch statt mit Waren zu handeln war nicht sein innerer Lebenswunsch. Tiefe Gläubigkeit, Pflichtbewusstsein und permanente Hilfsbereitschaft gegenüber armen und kranken Mitmenschen war ihm ein Bedürfnis. Sein Traumberuf wäre eigentlich Pater gewesen. Doch dazu fehlten ihm die Ausbildung und das Geld. Er war und blieb lebenslang Laie.

Der damalige Limburger Bischof, Peter Josef Blum, ermutigte ihn sich in dem aufkommenden Pius – und Vincenzvereinen zu engagieren. Dort wurde er mit der sozialen und seelischen Not der Menschen im Westerwals konfroniert. Teilweise wanderten ganze Dörfer nach Amerika aus, weil es an Arbeit und damit Brot mangelte. In dieser Lebensphase reifte in ihm auch der Entschluss, sich ganz in den Dienst des karitativen Wirkens zu stellen.

Im Jahre 1852 fing Peter Lötschert an, Gleichgesinnte in Hillscheid um sich zu scharen, um die Pflege der Kranken vor Ort und in der näheren Umgebung zu übernehmen. Im Jahre 1855 begab er sich zu den Alexianerbrüder nach Aachen, um sich dort fachlich fundierte Kenntnisse in der Krankenpflege anzueignen.

Im Juni 1856 zurück gekehrt wird Lötscher vom Superior Jakob Wittayer in der Kapelle des Mutterhauses der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ in Dernbach (gegr. 1851)  „eingekleidet“, zusammen mit fünf anderen Novizen. Von nun an heißt er Bruder Ignatius. In Hadamar wird ein kleines Häuschen zur ersten Adresse, wo im Mai 1856  die Eigenständigkeit gegründet wird. Am 7. November 1858 legte diese kleine Gruppe in der Kapelle des ehemaligen St. Vinzenz – Hospitals in Limburg den „Profeß“ (Gelübde) ab. 1860 wird ein Teil der Brüder nach Wiesbaden abgeordnet.

Ab 1861 dient eine ehemalige Ziegelhütte in Montabaur als Stammhaus. Langsam wuchs die Gemeinschaft, machte sich einen Namen durch die ärztlich unterfütterte Pflegeleistung. In der Koblenzer Strasse in Montabaur erwuchs mit Krankenstationen, Seniorenheim, eigener Hauptkirche und Betreuungsstätten für Jugendliche ein Zentralgelände. In Limburg, Münster, Mainz, Paderborn, Köln und Fulda eröffneten Ableger. Die pflegerische Arbeit würde man heute „mobile Hilfe“ nennen. Entsprechend sind die meisten Brüderhäuser nur für die Unterkunft der Pfleger dimensioniert.

Bruder Ignatius blieb bei all dem Wachstum seiner Idee immer ein einfacher Mensch. Zeitweise trat er sogar aus seinem Orden aus, der später sogar jenseits von Deutschland Ableger gründete. Im März 1886 starb Lötschert, und wurde in der Stifterkapelle in Montabaur beerdigt, wo sein Grab auch heute noch liegt.

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