Frau sein dagegen sehr – Wiesbaden Romane
29. April 2022 | 19:00 - 21:00
| Euro 15,00Buchpräsentation und Lesung
Veranstalter: Volksbildungswerk Bierstadt /Wiesbaden
Von Ananastörtchen und Bergkirchenwiderstand
Eine literarische Trilogie um Frauenschicksale in Wiesbaden
Autorinnenlesung
Zwischen Kaiserzeit und dem Heute. Über verschiedene Zeitebenen verwebt Astrid Ruppert das Leben und Schicksal ihrer über vier Generationen reichenden Protagonistinnen. Sie führt die Lesenden ins Wiesbaden der Kaiserzeit, und vermittelt ein anschauliches Bild des gesellschaftlichen Lebens, der damals verbreiteten Ansichten und Konventionen. Themen wie das Rollenbild der Frau, Selbstbestimmung, aber auch ungeahnte Schicksalsschläge spielen dabei eine wichtige Rolle. Es geht um Konflikte zwischen Müttern und Töchtern quer über ein ganzes ereignisreiches Jahrhundert.
In ihrer Trilogie „Leuchtende Tage“, „Wilde Jahre“ und „Ein Ort, der sich Zuhause nennt“, erzählt Astrid Ruppert die Geschichte des 20.Jahrhunderts aus einer weiblichen Perspektive. Die Ausführungen des sich wandelnden Frauenbildes sind gut recherchiert und stellen eine Geschichte von Aufbruch, Freiheit und Selbstbestimmung spannend und anschaulich da.
Lauschen Sie dieser besonderen Autorinnenlesung in einem außergewöhnlichen Ambiente eines historistischen Saals mitten in Wiesbaden.
Astrid Ruppert studierte Literaturwissenschaften und arbeitete mehrere Jahre als Fernsehredakteurin, bevor sie zu schreiben anfing. Sie produziert und schreibt Drehbücher.
Anmeldung bitte über unserer vbw Geschäftsstelle: https://www.vbw-bierstadt.de/
Telefon: 0611 503907 (Astrid Ruppert)
Infos: cwalke@vbw-bierstadt.de
Infos Homepage Verlag dtv: https://www.dtv.de/buecher-belletristik-frauen/astrid-ruppert-die-winter-frauen-trilogie/c-2234
Bericht WK zur Buch-Trilogie
Julia Anderton
Astrid Ruppert beendet ihre historische Roman-Trilogie um eine Wiesbadener Familie. Die Recherche bescherte der Autorin bewegende Erkenntnisse und interessante Gespräche.
WIESBADEN – Geheimnisse können eine aufregende Sache sein. Aber auch zerstörerisch, lähmend, entfremdend. So ergeht es Paula mit ihrer Mutter Charlotte: Hinter ihrem Schweigen verbirgt sich ein schweres Schicksal, das seinen Ursprung in der Hitler-Zeit hat. Mit jedem Blick hinter die Fassade verstehen Paula und ihre Tochter Maya mehr, wie Charlottes Geschichte bis in die Gegenwart wirkt – auch in Bezug auf sie beide…
Astrid Ruppert hat für den dritten Teil „Ein Ort, der sich Zuhause nennt“ ihrer generationsübergreifenden Roman-Trilogie „Die Winterfrauen“, die in einer Sommernacht 1906 beginnt und in Wiesbaden sowie dem Rheingau spielt, im Lockdown 2020 intensiv zur Nazi-Zeit recherchiert. „Das Stadtarchiv in Wiesbaden hat eine Menge Unterlagen. Es gibt Tagebuchaufzeichnungen, Zeitzeugenberichte, Prozessakten, Bilder, Filme. Das Jüdische Museum in der Spiegelgasse hat mir Schriften empfohlen und der Studienkreis Deutscher Widerstand in Frankfurt hat einen großen Fundus an Material. Sehr beeindruckend war für mich der Moment, als ich einen kleinen Schmetterling aus Stoff und unterschiedlichsten zusammengesammelten Fädchen in der Hand hielt, den eine KZ-Insassin hergestellt hatte. Da hat eine Frau einen kleinen Moment von Schönheit geschaffen inmitten des unfassbaren Grauens rund um sie herum“, erinnert sie sich. „Mich hat die Recherche zu diesem letzten Band der Trilogie sehr tief bewegt und eigentlich Tag und Nacht beschäftigt. Das ging von nächtlichen Albträumen immer wieder auch hin zu der Frage: Was hätte ich gemacht, wenn ich zu der Zeit gelebt hätte?“ (….)
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